Pflegeausbildung, Gesundheit und Robotik
München I 04.10.2023
Vor rund sechs Monaten haben sie ihre Ausbildung am Münchner Rotkreuzplatz begonnen. Mittlerweile liegen nicht nur die ersten Praxiseinsätze hinter den angehenden Pflegefachfrauen und -fachmänner, sondern auch fast der zweite Theorieblock. Zum Abschluss der Unterrichtswochen besuchten sie gemeinsam mit ihrer Kursleitung Antje Frenzel die Gesundheitsausstellung im Deutschen Museum.
Auf 800 Quadratmetern sind auf der Münchner Museumsinsel die Fortschritte in Pharmazie und Medizintechnik zu bestaunen, so wie etwa die Entwicklung vom Holzbein bis hin zur robotik-unterstützten Titan-Beinprothese. Besonders beeindruckt zeigten sich die Auszubildenden von den riesigen Organmodellen. Ein begehbarer Kopf, ein zwei Meter großes Herz oder ein riesiger Fuß veranschaulichen die menschliche Anatomie. Am Bildschirm eines hochmoderner OP-Tisches läuft eine Vorführung, wie ein Stent robotisch assistiert die Durchblutung der Herzkranzgefäße wieder ermöglicht. In Wirklichkeit ist unser Herz nur faustgroß, pumpt jedoch unser ganzes Leben lang täglich 10.000 Liter Blut durch unseren Körper. Das entspricht der Menge von 40 vollen Badewannen. Eine Leistung, die (noch) kein Roboter übernehmen kann.
In einem anderen Bereich des Museums begutachtete der Pflegenachwuchs Roboter, darunter die Pflegerobbe Paro. Sie sieht aus wie ein Kuscheltier, reagiert aber auf ihren Namen und auf Streicheleinheiten. Paro gibt es bereits seit 2004 und wird in Pflegeheimen eingesetzt, um die Bewohner:innen zu unterhalten. Zukünftig sollen Pflegeroboter bei der Körperpflege, beim Essen und der Fortbewegung unterstützen. Sie sollen in der Lage sein, selbständig zu navigieren und auch schwierige Pflegesituationen zu bewältigen. „Die Kombination aus Zuwendung und professioneller Expertise wird sicher noch lange eine Domäne der menschlichen Pflegefachkräfte bleiben", ist Pflegepädagogin Frenzel überzeugt.
Nach trockener Museumsluft, vielseitigen Eindrücken und interessanter Technik ließ der Kurs die Exkursion im Biergarten ausklingen. „Durch die Gesundheitsausstellung sind uns viele Zusammenhänge zwischen Anatomie und Physiologie klarer geworden", zeigten sich die Auszubildenden einig. „Zudem lernt man sich besser kennen", ergänzt Frenzel und freut sich über die positive Rückmeldung und die Stärkung des Klassenzusammenhalts.