GERT und Frau Yildiz in der Pflegeausbildung
München I 03.02.2025
Frau Yildiz will nicht umziehen. Sie kommt ohne Hilfe zuhause nicht mehr zurecht. Deshalb wird sie von einem ambulanten Pflegedienst unterstützt, aber ein Umzug in eine stationäre Einrichtung ist dennoch erforderlich. Wie gehe ich als professionelle Pflegefachkraftmit einer solchen Situation um?
So lautete der Arbeitsauftrag, den Medizinpädagogin Anna-Lena Paech ihren Pflegeauszubildenden im zweiten Ausbildungsjahr gestellt hatte. Um das Rollenspiel mit Frau Yildiz möglichst realistisch zu trainieren, schlüpften die Auszubildenden Sofie Buchberger (29) und Magdalena Hofmann (27) in den Geriatrischen Alterssimulationsanzug, kurz GERT. Mit Gerts Hilfe altert man in Minutenschnelle um Jahrzehnte. Der Alterssimulationsanzug ahmt die altersbedingten Einschränkungen nach, mit denen Senioren mit zunehmenden Lebensjahren konfrontiert werden. Er hilft im theoretischen Unterricht, den professionellen Umgang mit unterstützungsbedürftigen Menschen zu trainieren - ein Basic in der generalistischen Pflegeausbildung. „Ganz schön steif, die Gelenke. Überhaupt alles sehr mühsam und beschwerlich“, so die Erfahrung der Auszubildenden mit den Manschetten und Gewichten des Simulationsanzugs.
„Am eigenen Körper zu erfahren, wie eingeschränkte Sinneswahrnehmungen den Alltag verändern, hilft dabei, pflegerische Schwerpunkte abzuleiten und das eigene Verhalten zu reflektieren“, konstatiert Paech. „Man neigt dazu, die Tätigkeiten einfach zu übernehmen. Es ist jedoch total wichtig, die Patienten und Bewohner bei der selbstbestimmten Lebensführung und Selbstpflege zu unterstützen“, pflichten ihr die Auszubildenden bei. Sie versichern, beim Unterricht nicht nur sehr viel Spaß gehabt zu haben, sondern auch wichtiges Know-how für die Praxiseinsätze in den verschiedenen pflegerischen Settings mitgenommen zu haben.
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